Für Maschinenhersteller in der EU gelten die Anforderungen der Maschinenrichtlinie. Um diese Anforderungen herum gibt es Harmonisierte Normen, die helfen sollen, die EU-Anforderungen einzuhalten. Als Harmonisierte Normen werden Normen bezeichnet, die durch ein Gremium verabschiedet werden. Sie sind die zugelassenen und allgemein gültigen Normen die den aktuellen, allgemein anerkannten Stand der Technik widerspiegeln.
Baut ein Hersteller seine Maschine nach diesen harmonisierten Normen, so löst dies eine Konformitätsvermutung für diese Maschine aus.
Neben Harmonisierten Normen gibt es auch noch andere Normen, z. B. DIN, EN und ISO. Die Nummer der Normen kann jeweils doppelt vergeben sein, wodurch Verwirrung entstehen kann. Eine Norm DIN 12300 muss nicht zwangsläufig einen Ähnlichen Inhalt haben, wie eine ISO 12300.
Alle Normen sind in A-, B- und C-Normen unterteilt. Diese Normtypen unterscheiden sich durch Folgendes:
Typ A-Norm für Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
Typ A-Normen sind Sicherheitsgrundnormen und gelten für alle Maschinen. Sie enthalten Informationen zur Umsetzung von Gestaltungsleitsätzen und allgemeinen Aspekten. Sie enthalten Grundbegriffe und sind im allgemeinen auf alle Maschinen anwendbar. Ein Beispiel für eine Typ A-Norm ist die DIN EN ISO 12100 Sicherheit von Maschinen - Allgemeine Gestaltungsleitsätze - Risikobeurteilung und Risikominderung.
Typ B-Norm für Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
Bei Typ B-Normen handelt es sich um Sicherheitsfachgrundnormen, welche in zwei Bereiche aufgeteilt sind; B1- und B2-Normen.
Typ B1-Normen befassen sich mit Gefährdungen und Richtwerten die eingehalten werden müssen. Typ B2-Normen befassen sich mit Sicherheitstechniken und den Anforderungen die sie erfüllen müssen.
Themenbereich Typ B1-Normen:
- Abstände und Öffnungen zu Gefahrenbereichen
- Geschwindigkeiten
- Kräfte
- Temperaturen
- Schall
- Sichere Zweihandschaltungen
- Verriegelungseinrichtungen
- Druckempfindliche Einrichtungen
- Trennende Schutzeinrichtungen
- Zuhaltungen
A-/B- und C-Normen